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Schäden mit einer App melden?!

Aktualisiert: 11. Sept. 2022

Die FDP fordert bereits seit längerem eine App, mit der Bürger die Stadt auf Schäden wie eine kaputte Straßenlaterne oder ein Schlagloch aufmerksam machen können.

Die Stadtverwaltung hat den Vorschlag diskutiert, hält aber erstmal eine „Ibbenbüren App“ für sinnvoller.

Ob es die ausgefallene Straßenlaterne ist, Äste auf dem Gehweg, Schlaglöcher in den städtischen Straßen oder Müll, der achtlos auf den Straßen liegt – diese Ärgernisse, findet die FDP-Fraktion Ibbenbüren, kann der Bürger am besten über eine App der Stadt melden.

Die Vorstellung der FDP: „Wer im Stadtgebiet von Ibbenbüren einen Schaden oder Mangel entdeckt, fotografiert diesen mit dem Handy und schickt das Foto mit einem Infotext über eine spezielle App an die Verwaltung – und das unabhängig von Dienstzeiten.“ Die Info könne dann bei der entsprechende Stelle der Stadtverwaltung bearbeitet werden. Es werde dadurch eine schnelle Fehlerbehebung gewährleistet und es binde weniger Finanzen.

„Der zuständige Fachdienst muss gegebenenfalls gar nicht mehr rauffahren, um das in Augenschein zu nehmen. Da können Mitarbeiter sofort hinfahren und tätig werden. Das spart Zeit“, meint der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Streich. Denn mit dem Foto werden auch die GPS-Daten – also der genaue Ort – angezeigt. Der Bürger könne spontan Missstände aufzeigen und für ihn würde auch die Suche nach dem zuständigen Ansprechpartner entfallen.

Vorbild ist die Stadt Dormagen. Die haben schon seit mehreren Jahren einen „Online-Mängelmelder“ im Einsatz. Die Meldungen landen dort beim kommunalen Ideen- und Beschwerdemanagement auf. Gleichzeitig werden die Bürger kontinuierlich informiert, wie weit die Bearbeitung ihrer Beschwerde gediehen ist. Bis hin zur letzten Nachricht: „Mängel behoben“.

Auf dieser Seite von Dormagen fordert die Verwaltung seine Bürger auf, Missstände zu melden, denn: „Viele der Mängel bleiben unbehoben. Meist liegt es daran, dass die entsprechenden Stellen bei der Stadtverwaltung diese Mängel nicht kennen – woher auch. Der Verwaltung ist daran gelegen, die Umgebung seiner Bürgerinnen und Bürger so intakt wie möglich zu halten und für ein gutes Lebensumfeld zu sorgen. Eine schnelle Fehlerbehebung bindet zudem noch weniger Finanzen.“ Und weiter: „Lassen Sie uns gemeinsam – Bürgerinnen und Bürger sowie Stadtverwaltung – daran arbeiten, unsere Stadt so lebens- und liebenswert wie möglich zu erhalten.“ Zudem kann jeder auf der Seite sehen, was die Bürger geschrieben oder gemeldet haben. Dort ist zu lesen „20 Altreifen am Ernteweg abgekippt“, „am Anleger in Baumberg wächst Bärenklau“, „altes Sofa am Straßenrand“, „unangemeldeter Mazda“ und so weiter und so fort.

Die Stadt Ibbenbüren habe den Antrag der FDP diskutiert, eine „Ibbenbüren App“ aber für sinnvoller gehalten, sagt Pressesprecher Andre Hagel. „Wir wollten einen Mehrwert bieten.“ Diese sei jetzt so gut wie fertig und schon zu erreichen. Über sie gibt es Ansprechpartner, Infos über die Stadt, für Bürger und Touristen, Freizeitmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Kultur. Das heiße nicht, dass Ibbenbüren in allen Facetten abgebildet wird. Aber: „Der Servicegedanke steht klar im Vordergrund.“ Das jetzige Basisprojekt könne sicherlich auch um eine Mängelmelder-App erweitert werden – wenn von der Politik gewünscht.

Das Modell in Dormagen Vorbilder einer Mängelmelder-App gibt es in Großbritannien. Dort heißen sie zum Beispiel „Fix my street“ (Flick meine Straße) Für die Schilderung komplexer Sachverhalte ist die Online-Meldung weniger geeignet; und nicht jeder Schaden, der gemeldet wird, liegt in der Zuständigkeit der Kommune. „Wir geben die Kritik aber auch schon mal an Privatleute weiter“, so Dormagens Pressestelle.

Die Meldungen der Bürger, die für jeden einsehbar sind, bekommen einen Status, zum Beispiel „in Bearbeitung“ oder „erledigt“. Das ist für jeden sichtbar. Für den Service muss die Stadt Dormagen 100 Euro pro Monat zahlen 720 Meldungen zählte 2015 die Mängelmelder App in Dormagen, darunter wilde Müllablagerungen, Schlaglöcher, defekte Laternen oder kaputte Spielgeräte. „Jeder Bürger ist Auge und Ohr der Verwaltung“, sagt Dormagens Pressesprecher Harald Schlimgen.

Für die Benutzung der Mängelmelder-App hat Dormagen eine Liste an Teilnahmebedingungen festgelegt. So soll auch verhindert werden, dass mit der App Unfug getrieben wird. Wer mehrfach fehlerhafte Angaben macht, wird zuerst verwarnt und im Ernstfall sogar gesperrt.

Quelle (Text & Fotos): Sabine Plake (Ibbenbürener Volkszeitung)

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