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Junge Liberale: „Nur beschweren reicht nicht“

Aktualisiert: 11. Sept. 2022

Wir stellen den Parteinachwuchs der FDP vor


Am 13. September ist die Kommunalwahl. Aktiv wahlberechtigt ist jeder Deutsche oder EU-Bürger, der das 16. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens 16 Tagen seinen (Haupt-)Wohnsitz in der Gemeinde hat. Bis zur Wahl stellen wir den Partei-Nachwuchs im Interview vor. Heute: André Heeke (23), Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen im Kreis Steinfurt, und Fabian Niemann (21) von der FDP in Recke.

Fabian Niemann (21) tritt für die Recker FDP an. André Heeke (23) ist Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen.
Fabian Niemann (21) tritt für die Recker FDP an. André Heeke (23) ist Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen.

Warum wollen Sie politisch mitmischen? Es heißt doch immer, Politik sei für die meisten jungen Leute langweilig…

Fabian Niemann: Genau das Gegenteil ist der Fall! Die Kommunalpolitik bietet viele Möglichkeiten, sich für die Steigerung der Lebensqualität der Mitmenschen einzusetzen. Dies geschieht zum Beispiel durch die Ideen und das Engagement junger Leute und genau diese brauchen eine Stimme. In Recke haben wir noch Nachholbedarf bei der Einbindung von Jugendlichen in die Politik. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir noch mehr Gehör bekommen.

André Heeke: Ich glaube, dass der Schein trügt. Gerade in Zeiten, in denen sich Gruppen wie Fridays for Future auf die Straße begeben, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, zeigt sich, dass junge Menschen politischer sind als je zuvor. Persönlich bin ich schon lange politisch interessiert. Kommunalpolitik ist ein Ehrenamt und wird immer noch viel zu häufig von Menschen bestimmt, die älter als 60 Jahre sind. Da ist es doch klar, dass diese nicht die Sichtweisen der jungen Menschen abbilden können und sich eher auf die Themen konzentrieren, die sie selbst betreffen. Umso wichtiger ist es, dass es junge, engagierte Menschen gibt, die anpacken und etwas in ihrer Heimat verändern wollen.


Welche Entscheidung des Gemeinderates Recke hat Sie zuletzt geärgert oder gefreut?

Niemann: Eine Entscheidung, die mich und auch viele andere gefreut hat, ist, dass nun vermehrt Unterausschüsse bzw. Arbeitsgruppen gebildet werden. Dies führt zu einer größeren Auseinandersetzung mit dem Projekt und sorgt in den allermeisten Fällen für bessere Ergebnisse zum Beispiel beim Neubau des Feuerwehrhauses und der Sanierung des Hallenbades. An diese Fortschritte wollen wir anknüpfen und die Methode in möglichst vielen Projekte umsetzten. Als Obersteinbecker hat mich natürlich der Umbau der St.-Martin Grundschule zu einem Dorfgemeinschaftshaus gefreut, das ist ein großer Schritt!


Was muss sich aus Ihrer Sicht für junge Recker in der Gemeinde tun?

Niemann: Auf jeden Fall eine noch bessere technische Ausstattung der Schulen. Unsere Schulen sind schon richtig gut, nur sollten wir uns niemals auf diesem Erfolg ausruhen. Eine richtig gute Ausstattung für alle hilft nicht nur den Unterricht zu verbessern, sondern ermöglicht auch einen weiteren Schritt in Richtung Chancengleichheit für jeden Schüler und jeder Schülerin. Weiterhin sollte der Ausbau des ÖPNV mit vorangetrieben werden. Das betrifft besonders die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn, jedoch auch bessere Busverbindungen in andere Nachbardörfer.


Welche Ziele haben die Jungen Liberalen?

Heeke: Die Jungen Liberalen sind so vielfältig wie ihre Mitglieder. Über all unseren Themen steht die Überschrift „Freiheit und Eigenverantwortung“. Für uns ist nicht wichtig, wo jemand herkommt, für uns ist nur wichtig, wo jemand hin möchte. Jeder Lebensweg ist individuell und jeder hat andere Träume und Ideen, wie seine und ihre Zukunft aussehen soll. Einige unserer Kernthemen sind die Modernisierung unserer Schulen, durch die es allen ermöglicht wird, mit den gleichen Chancen im Leben zu starten. Zudem setzen wir auf einen cleveren Klimaschutz, der auf Innovationen statt nur auf Verbote setzt. Außerdem möchten wir die Mobilität in und um unseren Kreis verbessern, denn wer zum Beispiel in Münster oder Osnabrück feiern geht, der sollte nachts auch noch sicher nach Hause kommen können.


Eine Frage für Serien-Junkies: Mit welcher Serie würden Sie Kommunalpolitik am ehesten vergleichen?

Niemann: Ich denke da an die improvisierte Comedy-Serie „Middleditch & Schwartz“. Dort wird aus Kreativität und viel Leidenschaft etwas geformt, das die Leute erfreut. In der Kommunalpolitik braucht man auch viel Kreativität, um Ideen zu entwickeln, die das Leben der Bürger verbessern oder vereinfachen können, zum Beispiel die Entwicklung der Recker App. Natürlich braucht man für diese Projekte auch die entschlossene Leidenschaft, damit diese verwirklicht werden.


Auf kommunaler Ebene darf ab 16 Jahren gewählt werden, auf Landtags- und Bundesebene ab 18. Was halten Sie davon?

Heeke: Schon seit vielen Jahren stehen wir als Junge Liberale für die Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre. In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es wichtig, dass junge Menschen ihre Stimme erheben und nachhaltig etwas verändern können. Ich unterstütze diesen Vorschlag mit voller Überzeugung.


Ein Rat an Gleichaltrige: Warum ist es so wichtig, wählen zu gehen?

Heeke: Nur auf der Couch sitzen und sich beschweren, was in der eigenen Gemeinde, der Stadt oder dem Kreis schief läuft, reicht nicht. Wer etwas verändern möchte, muss sich aufmachen und wählen gehen. In diesem Jahr bietet sich dafür besonders die Briefwahl an. In vielen Kommunen ist die Beantragung per Scan eines QR-Codes auf der Wahlbenachrichtigung möglich. Wer noch unschlüssig ist, welche Partei die richtige ist, der kann auch den Kommunalomat des Kreisjugendrings testen, um so eine Entscheidung treffen zu können. Demokratie lebt vom Mitmachen, gerade bei Kommunalwahlen kommt es auf jede Stimme an.

 
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