Lüften ist ein sehr wirksames Mittel gegen Corona, besonders wichtig in den Räumen der Schulen und Kindergärten. Solange es dort keine automatischen Lüftungsanlagen oder Luftreinigungsgeräte gibt, bleibt die Fensterlüftung die erste Wahl. Doch der permanente Durchzug, der derzeit noch praktiziert wird, kommt schon jetzt im Spätsommer an seine Grenzen. Im Herbst und Winter ist dafür einfach zu kalt. "Die verbrauchte, möglicherweise Virus-belastete Luft muss raus. Und frische Luft muss rein, am besten schnell." ist Christian Unnerstall, Ratsmitglied der FDP, überzeugt. Schnell muss es gehen, damit die Räume durch langes Lüften nicht völlig auskühlen. Aber was tun, wenn kein Wind weht und Querlüften nicht möglich ist? Dann kann der Luftaustausch sehr lange dauern.
Deshalb sollte jede Klasse über mehrere Ventilatoren verfügen, die die Luft auch in kurzen Pausen durch die geöffneten Fenster schnell austauschen können, so die Idee der FDP. Gute Ventilatoren können bis zu 80m³ Luftstrom pro Minute erzeugen. Ein typischer Klassenraum mit 150 m³ Raumvolumen könnte mithilfe solcher Ventilatoren innerhalb weniger Minuten komplett mit frischer Luft versorgt werden. Daher hat die FDP-Fraktion im Stadtrat den Antrag gestellt, eine solche Ausstattung mit Ventilatoren für Klassen- und Kindergartenräume zu prüfen. Dabei sollte auch erwogen werden, ob nicht Eltern bereit sind, im Haushalt vorhandene Ventilatoren, die im Sommer gegen Hitze eingesetzt wurden, über den Winter an die Schulen auszuleihen. Das würde die Maßnahme sehr beschleunigen und die Kosten senken.
Frische Luft hilft nicht nur gegen Corona, sondern auch beim Denken. In vielen Klassenräumen herrscht seit Jahren dicke Luft. Die CO2-Konzentration ist oftmals zu hoch. Darunter leidet auch die Konzentration der Schüler. Frische Luft in die Klassenzimmer zu bringen, möglicherweise auch durch Lüftungsanlagen, hält die FDP daher ohnehin für sinnvoll, auch ganz unabhängig von Corona.
Text: Christian Unnerstall