Besichtigung der Wohnanlagen an der Wertmühle
Aktualisiert: 11. Sept. 2022
FDP-Fraktion besichtigt Wohnanlagen für Asylbewerber und Flüchtlinge an der Werthmühle
Die FDP-Fraktion der Stadt Ibbenbüren hatte bei Andrea Seidel (Leiterin des Ordnungsamtes und Chef-Organisatorin für den Bereich Asylbewerber/Flüchtlinge bei der Stadt Ibbenbüren) um einen Termin zur Besichtigung der neuen Unterkünfte für Asylbewerber an der Werthmühle nachgesucht und bekommen.
Montag, 09.11.2015 um 9:00 Uhr begrüßte Reinhard Mau im Namen der FDP- Fraktion Frau Seidel an der Werthmühle.
Frau Seidel informierte fachkundig über Größe, Ausstattung, Fertigstellung und Kosten der Asyl-Unterkünfte. Angesprochen wurden aber auch allgemeine Fragen der Flüchtlingsproblematik.
An der Werthmühle entstehen drei Häuser mit insgesamt zwölf Wohneinheiten. Eine davon dient allgemeinen Versorgungseinrichtungen, wie z.B. einer Waschküche. In den übrigen elf Wohneinheiten können hier langfristig 55 Asylbewerber untergebracht werden. Die drei Gebäude werden in Fertigbauweise erstellt. Anlieferung, Montage, Einrichtung gehen schnell voran. „Man kann gar nicht so schnell hingucken, wie hier gebaut wird“. „Und die Häuser können sich sehen lassen und sind stabil“, so Hans-Jürgen Streich.
„Das Bauamt der Stadt hat uns bestätigt, dass die Häuser ordentlich gebaut sind“, so Andrea Seidel, „alles, was notwendig und vom Gesetzgeber im Hinblick auf den Wohnstandard gefordert ist – nicht nur Brandschutz, sondern auch Dämmwert – wurde beachtet.“ Die Teilnehmer bekamen viele Detailinformationen, die beeindruckten. Die Stadt Ibbenbüren hat hier ein Pilotprojekt entwickelt, das über die Grenzen der Stadt, des Kreises zukunftsweisend sein kann.
Der Anbieter der Häuser ist eine österreichische Firma mit dem Namen „Welcome home.“ Erste Kontakte zu dieser Firma gab es schon Anfang 2015, sie liefen über die Kreisverwaltung Steinfurt. Die frühen Überlegungen und Planungen erwiesen sich im Nachhinein als goldrichtig, denn angesichts der massiv einsetzenden Flüchtlingswelle zeigte sich der Markt der Anbieter für Container, Mobilhäuser, Wohnheime oder schnell zu erbauender Heime bald wie leergefegt.
Auch vom Finanziellen her ist die Entscheidung für die Häuser zu akzeptieren, Preis und Leistung stimmen. Container, die ohnehin nicht zu haben wären, kämen der Stadt teurer.
Der Aufbau der Häuser geht beeindruckend schnell, in drei Tagen ist ein Haus erstellt. In jedem Haus gibt es vier Wohneinheiten, jede etwa 40 m² groß, so dass vier bis fünf Menschen hier ausreichend Platz finden können. Wichtig ist es, so Andrea Seidel, dass für die Bewohner ein Stück Privatatmosphäre geschaffen wird, die eigene Nasszelle, eine kleine Küche, separate Heizung und Strom- und Wasserversorgung tragen dazu bei. Die Häuser werden von der Herstellerfirma komplett eingerichtet, Möbel, Elektrogeräte, ja sogar ein TV-Gerät gehören zur Standardeinrichtung, alles im Preis inbegriffen.
Insgesamt, so kann man sagen, ist die Einrichtung eine gute Mischung von dem notwendig Erforderlichem und ein wenig Komfort. Die Häuser (nicht zu verwechseln mit Notunterkünften) sollen in der zweiten Novemberhälfte bezogen werden. Im Schnitt werden die Asylbewerber ein Jahr dort wohnen, dann müsste ihr Asylverfahren abgeschlossen sein. Andrea Seidel erläuterte auch Aspekte des Auswahlverfahrens. Die Entscheidung, wer in den Unterkünften untergebracht wird, trifft die Stadt. Berücksichtigen will man die Frage der Herkunftsländer (hier sind auch Sprache und Traditionen angesprochen) und die Frage der Familienzugehörigkeit.
So gut die neue Einrichtung an der Werthmühle auch ist, eine Lösung der Flüchtlingsfrage in Ibbenbüren kann sie nicht sein. In jeder Woche kommen 40 – 50 neue Flüchtlinge dazu. In den bereits bestehenden Notunterkünften auf dem Dickenberg und in Bockraden sind 210 untergebracht, am Schwarzen Weg werden es bald 500 sein. „Wir brauchen größere und auch ganz große Häuser, um die zu erwartende Zahl unterbringen zu können. Eine Anfrage der Stadt nach weiteren Möglichkeiten läuft schon“,so Andrea Seidel. An der Werthmühle wäre z.B. noch Platz für drei Häuser, vorstellbar wären auch zweistöckige Häuser.
Für die Teilnehmer der FDP-Fraktion war der Vormittag insgesamt eine informativ sehr ergiebige Veranstaltung. Anerkennende Worte und etwas „Nervennahrung“ waren Zeichen des Dankes an Frau Seidel, aber auch für ihre Bereitschaft, auf die vielen Fragen der interessierten Teilnehmer einzugehen.
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