FDP Ibbenbüren

18. Sept. 20132 Min.

Werksbesichtigung Firma Bergschneider

Aktualisiert: 11. Sept. 2022

Ausnahmsweise regnet es nicht an diesem Vormittag. Das ist passend, denn Ralph Bombis MdL und mittelstandspolitischer Sprecher der FDP Fraktion im Landtag besucht die Albert Bergschneider GmbH in Ibbenbüren – Uffeln. Ein Außentermin, bei dem Walter Bergschneider den Parteifreunden der FDP vor Ort die Befindlichkeiten eines Umschlag- und Logistikbetriebes erläutern kann. Christophe Lüttmann, Direktkandidat, hat diesen Termin arrangiert.

Die Bergschneider GmbH ist spezialisiert auf den
 
Umschlag mineralischer Schüttgüter. Diese werden per Bahn und Schiff
 
antransportiert und per LKW an die Endkunden geliefert. Etwa 1,2 Mio.
 
Tonnen Gestein durchlaufen die Häfen von Bergschneider jährlich. Es
 
werden ebenfalls noch ca.100.000 Tonnen Anthrazitkohle aus dem Bergwerk
 
Ibbenbüren wasserseitig verladen und an Kunden z. B. in Belgien und
 
Frankreich versandt.

Heiner Althaus, technischer Betriebsleiter,
 
erläutert, dass die Firma sich auf den Wegfall dieses wichtigen Kunden
 
vorbereitet und neues Geschäft im Baustoffhandel, in der
 
Entsorgung/Aufbereitung und Umschlagsspedition akquiriert.

Die Deutsche Bahn ist sowohl Transporteur als auch
 
Kunde. Bahnstrecken müssen laufend saniert werden. Bergschneider
 
übernimmt die ausgebautenbelasteten Materialien, säubert sie in einem
 
Siebverfahren und liefert den reinen Schotter anschließend an den
 
Straßenbau. Ein Kreislauf, der sich seit Jahren bewährt hat.

Der Schleusenwärterstreik, organisiert von ver.di,
 
hat das Unternehmen empfindlich getroffen. Das Nadelöhr Schleuse kann
 
den gesamten Schifffahrtsweg lahm legen. Und dann liegen die Pötte
 
tagelang vor Anker, die Ware kommt nicht an, der Auftrag geht verloren.
 
Ein immenser Verlust, der die Binnenschiffer, die schon von Eis und
 
Hochwasser in diesem Jahr gebeutelt sind, stark trifft.

Neben dem Schleusenwärterstreik muss Bergschneider
 
eine weitere Beeinträchtigung seiner Aktivitäten befürchten. Südlich des
 
Firmengeländes soll zwischen Klärteichen und der „Alten Fahrt“ des
 
Mittellandkanals am Hafenbahnanschluss ein Naturschutzgebiet (NSG)
 
ausgewiesen werden. Ein Ausbau des Bahnanschlusses und die Option auf
 
die lt. Stadtentwicklungsplanung vorgesehene Erweiterung gewerblicher
 
Flächen würde damit blockiert. Der Ausbau, über den auch die „Chemie im
 
Grünen“ an die Bundesbahnstrecke angebunden ist, wird spätestens dann
 
nötig, wenn der Bahnhof Esch mit den Kohlezügen zum Kraftwerk komplett
 
belegt sein wird.

„Dann muss hier im Vorbahnhof ein Ganzzug mit 2.000
 
to Ladung rangiert werden können.“, so B. Grotemeier, Prokurist der A.
 
Bergschneider GmbH „Und dafür brauchen wir die Fläche.“

„Das Industriegebiet ist weitab jeder Wohnsiedlung.
 
Lärmemissionen stören hier niemanden“, so Lüttmann. „Wenn nicht hier, wo
 
soll dann Industrie wachsen können? Wir brauchen die Industrie im Kreis
 
Steinfurt. Durch den Wegzug der Bundeswehr in Rheine und das Ende der
 
Steinkohleförderung in Ibbenbüren, wird die Region ab spätestens 2018
 
große strukturelle Herausforderungen meistern müssen. Gut zu wissen,
 
dass es einige exzellente Industriezweige gibt.“ Hans-Jürgen Streich,
 
Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag, will sich dafür einsetzen,
 
dass das betreffende Areal nicht zum NSG wird. Bombis fasste zusammen:
 
„Ich nehme viele Anregungen mit nach Düsseldorf. Der Besuch bestärkt
 
mich in der Haltung, dass wir gerade auch für die mittelständische
 
Industrie Zukunftsperspektiven erhalten müssen. Deswegen ist
 
entscheidend, dass wir auch bei Planungsvorhaben und z. B. Umwidmungen
 
vorausschauend agieren, um mögliche Konflikte zu vermeiden und
 
alteingesessenen Betrieben keine Steine in den Weg zu legen. Die
 
Landesregierung wird daher aufgefordert, die Interessen der Wirtschaft
 
wahrzunehmen und ihren Ankündigungen Taten folgen zu lassen.“

Quelle (Text & Foto): Christophe Lüttmann

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