FDP Ibbenbüren
7. Mai 20151 Min.
Aktualisiert: 11. Sept. 2022
Der FDP-Landtagsabgeordnete Dietmar Brockes hat sich im Zuge der
Diskussionen um den Fortbestand der Deputatkohlelieferungen an Bergleute
mit einem Offenen Brief an der IG BCE-Bezirksleiter Friedhelm
Hundertmark gewandt. Wie berichtet hatten sich Gewerkschaft und
Gesamtverband Steinkohle vergangene Woche darauf geeinigt, die
Kohlelieferungen nach 2018 als monetäre Energiebeihilfe weiterzuführen.
Hundertmark hatte sich in der vorangehenden Diskussion über die
Äußerungen Brockes geärgert, der wirtschaftspolitischer Sprecher der
Liberalen ist. Dessen Aussagen seien sachlich falsch. Brockes wiederum
erwidert nun, ihm sei durchaus bewusst, dass das Infragestellen der
langen Tradition des Hausbrandes neben dem finanziellen Aspekt auch eine
große emotionale Bedeutung für die Bergleute habe. Und für die Freien
Demokraten sei selbstverständlich, dass „wir uns in Angelegenheiten wie
die Entgeltgestaltung, die ausschließlich Arbeitgeber und Belegschaft
betreffen, nicht einmischen
Bei der RAG AG sei die Sachlage jedoch eine andere. „Seit Jahrzehnten wird der Steinkohlenbergbau mit Steuermitteln in dreistelliger Milliardenhohe subventioniert.“ Allein in den vergangenen fünf Jahren hätten Bund und Land NRW über acht Milliarden Euro Kohlehilfen an die RAG AG geleistet. „Zur Erfüllung der weiterbestehenden Verpflichtungen der RAG AG, hier ist insbesondere die Bergschadenregulierung zu nennen, wurden entsprechende Rückstellungen gebildet“, so Brockes. „Ob diese Rückstellungen, die von den Rückstellungen der RAG-Stiftung für die Ewigkeitslasten des Bergbaus zu unterscheiden sind, hierfür ausreichen, kann derzeit nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.“ Eventuell müsse die Stiftung und letztlich der Steuerzahler haften. „Ich halte es daher für geboten, dass die vorhandenen Reserven sparsam und vor allem widmungsgemäß verwandt werden, damit einerseits Bergschadensbetroffenen geholfen und Steuerzahler nicht weiter belastet werden.“