FDP Ibbenbüren
17. Mai 20142 Min.
Aktualisiert: 11. Sept. 2022
Damit sich Jugendliche in Ibbenbüren
nicht nur für Politik interessieren, sondern künftig auch aktiv daran
mitwirken können, sammeln Maximilian Scholten und Jan-Ludwig Spieker
fleißig Unterschriften. Sie wollen so ein Jugendparlament ins Leben
rufen.
Die Stadt braucht ein Sprachrohr der Jugend. Parteiübergreifend soll es sein. Und mit einem kleinen Etat könnte es auch ausgestattet werden. Das jedenfalls meinen Maximilian Scholten von der Jungen Union (JU) und Jan-Ludwig Spieker von der FDP. Die beiden machen sich für ein Ibbenbürener Kinder- und Jugendparlament stark.
„Das hatten wir schon länger im Fokus. Aber es fehlte stets die
breite Basis“, sagt Maximilian. Dann wurden Politiker aus Ibbenbüren im
April darum gebeten, sich für die kommunalpolitische Wahlserie auf dem
IVZ-Jugendreport zum Thema Kinder- und Jugendparlament zu äußern. Alle
sechs Vertreter waren dafür. „Das haben wir dann als Aufhänger genutzt.“
Maximilian holte Jan-Ludwig Spieker mit ins Boot, gemeinsam wurde das
neue/alte Thema aus der Versenkung geholt.
Das parteiübergreifende Engagement ist für beide selbstverständlich.
„Das hier ist themenbezogen“, erklärt Jan-Ludwig. Und damit
auch irgendwo überparteilich. „Außerdem müssen wir perspektivisch
denken“, ergänzt der 26-Jährige. „Wer macht in 20 Jahren unsere
Politik?“ Immerhin seien nicht wenige zur Kommunalwahl aufgestellte
Politiker bereits an die 60 Jahre alt. Oder älter.
Damit sich Jugendliche in Ibbenbüren nicht nur für Politik
interessieren (Maximilian: „Das ist mehr geworden“), sondern künftig
auch aktiv daran mitwirken können, sammeln die beiden fleißig
Unterschriften. Tausend Stück sollen es werden. Letztlich soll das Thema
an den Rat herangetragen werden. „Alle Politiker waren beim IVZ-Aufruf
dafür“, sagt der JU-Politiker. „Da wollen wir die Parteien nun beim Wort
nehmen.“ Und sie um Unterstützung bitten.
Themen, bei denen ein Kinder- und Jugendparlament mitreden könnte,
gäbe es laut den beiden genug. Neben der Freizeitgestaltung vor Ort
könnten sich die Interessierten etwa auch um Schulthemen kümmern.
Beispiel: zweite Gesamtschule. „Darüber müssen sich nicht immer nur
60-Jährige hinsetzen. In erster Linie gehen die Kinder dort zur Schule“,
sagt Maximilian. Gegen ältere Politiker mit ihrer Erfahrung hätten sie
selbstverständlich nichts. „Aber wir wollen einen gesunden Mix.“
Dass frühere Bemühungen, in Ibbenbüren ein Parlament umzusetzen,
gescheitert sind, wollen die beiden Engagierten nicht gelten lassen.
„Das ist für mich kein Argument. Man sollte die Flinte nicht ins Korn
werfen“, sagt der 25-Jährige. Dass man es vielmehr immer wieder
versuchen müsse, meint auch sein FDP-Mitstreiter.
Ihr Vorhaben wollen die beiden Politiker morgen auf beim
Jugend.Polit.Kultur-Festival auf dem Schulhof des Goethe-Gymnasiums
vorstellen. „Dort liegen auch Unterschriftenlisten aus“, sagt Jan-Ludwig
Spieker. Auch Jugendliche anderer Parteien wollen sie dort für ihre
Idee gewinnen: „Freitag sprechen wir die Jusos an.“
Das sagen die anderen Parteien zu der Idee
In
unserer Wahlserie auf dem Jugendreport haben wir die Ibbenbürener
Kommunalpolitiker im April gefragt, ob Ibbenbüren ein Kinder- und
Jugendparlament bekommen soll:
Laut Marie-Luise Balter-Leistner (SPD) kann es „gerne ein Kinder- und Jugendparlament geben. 2012 haben wir mit dem Projekt KidS begonnen.“
„Ja, das wäre klasse“, schrieb Susanne Overmeyer (IFI). Da die IFI Politik „von Bürgern für Bürger“ mache, würde sie sich freuen, wenn Jugendliche daran mitwirken würden.
Auch Benedikt Klein (Grüne) befürwortet die „gute alte/neue Idee“. Jedoch müssten Jugendliche über einiges entscheiden dürfen. Nur dann würden sie wohl mitmachen. „Ja! Mit eigenem Etat, eigener Homepage und euren Themen“, schrieb
Maria Frank (Linke). „Aufregen – streiten – aushandeln – einmischen – mitreden…“
Quelle (Text & Foto): Daniel Lüns (Ibbenbürener Volkszeitung)